Kunstmesse 

Art Paris. Move for Life

Die zeitgenössische Kunstmesse ArtParis 2011 ist mir gestern auf der Autobahn begegnet. Über die ungewöhnliche Kommunikation einer Kunstmesse.

Art Paris

Wir schreiben hier ja mit Fokus auf Berlin und das Kunstgeschehen dieser Stadt, aber mein Herz schlägt immer schneller, wenn es um Kunstmessen geht. Das mag an der Aura liegen, die entsteht, wenn sich Kunst und Aufregung mit Menschen aus Metropolen und dem Reisen verbindet. Es mag Menschen geben, die sich dem entziehen können. Ich kann es nicht. Und deshalb schreibe ich hier auf artberlin immer wieder gern über Kunstmessen und dem Dahinter.

In drei Wochen, am 31. März eröffnet die zeitgenössische Kunstmesse ArtParis 2011 im Grand Palais und ich bin ihr vorhin auf der Autobahn zwischen Hamburg und Berlin bereits begegnet. Daniele Buetti ist in meinem rechten Augenwinkel vorbei gezogen und zuerst habe ich nicht verstanden, um was es in dem großflächigen TOMORROW gehen soll, dass da in der Lastwagenwand wie eingestanzt schien. Ich gebe zu, ich war sehr mit der Frage beschäftigt, ob denn das darunter liegende Taupe für meine neue Schlafzimmerwand geeignet sei.

Aber jetzt, auf der Blumencouch im Sohohouse, sehe ich durch. Die ArtParis hat zur einer etwas ungewöhnlichen Out of home Marketingaktion gegriffen. Für die Operation MOVE FOR LIVE haben acht hochkarätige Künstler – Ben, Daniele Buetti, Damien Derouxbai, Jochen Gerz, Isabel Munoz, Robert Rauschenberg, Mark Titchner sowie Atelier van Lieshout – monumentale sozio-politische Botschaften für die Lastwagen gestaltet, die nun auf den Strassen Europas rollen. Gegen Gewalt, Aids, Armut und Umweltzerstörung sprechen sie sich damit aus.

Die Entwickler dahinter sind Littmann Kulturprojekte, die mit MOVE FOR LIFE Kunst-Aktionen in den öffentlichen Raum bringen. Statt Museen, Galerien und Kunsthallen bespielen sie Strassen, Plätze und Werkhallen.

In drei Wochen werden die Trucks am Grand Palais auf der ArtParis ankommen, um von dort in die Strassen von Paris zu rollen, um ihre Botschaft weiterzutragen. Übrigens, auf mich wirkt die Aktion nicht unbedingt verrückt und neu, aber ihre Wirkung verfehlt sie trotzdem nicht. Es mag an der Kombination aus schmerzlicher Frage und der teilweise fast beschwingten Kunst liegen, die sie umgibt.

art paris

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