ABURY: SOCIAL BUSINESS KUNSTHANDWERK

 

ABURY: SOCIAL BUSINESS KUNSTHANDWERK

ABURY Gründerin Andrea Kolb hat mit ihrem Social Business das Kunsthandwerk in Marokko neu belebt. Die ABURY Stiftung kümmert sich um den Bau von Schulen. Wow? Ja!

Abury Shop Berlin

ABURY GRÜNDERIN ANDREA KOLB: VON MARRAKECH NACH BERLIN 

Andrea Kolb steht für eine neue Generation von Unternehmern, denen daran gelegen ist, schlicht und einfach durch Empowerement die Welt zu verändern. Oder um es mit den Worten von einem der führenden Social Business Experten Bill Drayton (Leading Social Entrepreneurs Changing the World) zu sagen:

Social entrepreneurs are not content just to give a fish or teach how to fish. They will not rest until they have revolutionized the fishing industry.

Das macht man nicht mal eben so. Es ist durchaus hilfreich mit einer Persönlichkeit ausgestattet zu sein, die sich aus den Facetten Pragmatismus, Anpacktalent, Commitment und Weitsicht auszeichnet.

Andrea Kolb ist gerade aus Marrakech zurückgekehrt, wo sie, zusammen mit Vanessa Branson, den TEDx veranstaltet hat. Vor drei Jahren hat sie den lokalen Ableger der renommierten TED Konferenz aus den USA, in die schöne Medina gebracht. In jenes Stadtviertel in dem zusammen mit ihrem Mann Bernd 2007 das Boutique Hotel AnaYela eröffnet hat.

Ihr Social Business Projekt ABURY hätte es ohne den Bau des AnaYela nie gegeben.

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ABURY: SOCIAL BUSINESS GOES KUNSTHANDWERK

Vor ca. 7 Jahren durchstreifen Andrea und Bernd Kolb Marrakech auf der Suche nach Handwerkern, die ihnen bei der Errichtung des AnaYela helfen sollen, das ein paar Jahre später mehrere Awards gewinnen wird.  

Wer bringt die beste Qualität in der vereinbarten Zeit? Ist ihr Auswahlkriterium. Was sie finden, ist aber viel mehr als „nur“ zuverlässige Arbeit. Die Handwerker arbeiteten auf eine Weise mit Holz, Stein und Stahl, die bei uns schon lange verloren ist. In reiner Handarbeit entstand eine unglaublich schöne Architektur und Einrichtung. Und doch wird dieses Handwerk so wenig geschätzt und entlohnt. 

Als Andrea Kolb einige Zeit später eine Ledertasche mit einem auffällig schönen marokkanischen Stickmuster geschenkt bekommt, vergeht kaum ein Tag an dem sie nicht angesprochen wird.

Woher hast du diese Tasche? Der Mann, der dieses Muster sticken kann ist schon seit 30 Jahren tot.

Und mit ihm auch das Wissen um das Kunsthandwerk. Andrea beginnt  immer mehr solche Taschen zu sammeln und in ihr wächst eine Idee.

Wie bewahrt man die Weisheit einer Kultur und ihr Kunsthandwerk? Wie bringt man zeitgenössisches Design mit uralten Mustern und Handwerk zusammen? Wie verdient man damit genug Geld, das gleichzeitig eine Stiftung möglich macht, die Schulen baut und versorgt Menschen mit Selbstwirksamkeit?

2011 gründet sie ABURY und baut ein Social Business auf, das Kunsthandwerk, Mode und Bildungs- und Communityprojekte vereint.

Ich wollte das Kunsthandwerk wiederbeleben und alle am Verdienst beteiligen. Das ist für mich echte Nachhaltigkeit. Am Anfang waren die Kunsthandwerker in Marokko skeptisch, weil sie nicht mehr daran glaubten, dass man mit dem traditionellen Handwerk Geld verdienen kann. Wenn man in der Medina nach handgefertigten Waren schaut, dann ist da oft ein „made in China“ Sticker darauf geklebt.

Im Moment arbeitet ABURY mit zwölf Kunsthandwerkern zusammen, die in Workshops mit jungen, internationalen Designern Qualität und Design der Produkte zeitgenössisch adaptieren. Neben Marokko, hat ABURY gerade Näherinnen in Ecuador ausgebildet.

Andrea lässt alle ABURY Produkte unter fairen Bedingungen und mit den besten lokalen Rohstoffen produzieren und jedes Produkt 100% von Hand herstellen. Die Kunsthandwerker werden mit einem für lokale Verhältnisse sehr guten Gehalt entlohnt  und 50% der Gewinne werden direkt an die ABURY Foundation fliessen, die sich zusätzlich über Spenden finanziert und damit u.a. gerade eine Schule gebaut hat.

Wir wollen jedes Jahr eine neue Kultur mit ins Portfolio aufnehmen, sodass wir eine Abury-Kollektion mit Preziosen aus aller Welt anbieten können.

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ABURY IN BERLIN

Wir sitzen im ersten eigenen ABURY Shop auf der Kastanienallee in Berlin und trinken Tee, der „Wenn des Sultans Rock brennt“ heißt. Um uns herum lehnen in schlichten weißen Holzregalen lederne Berberbags, farbig schimmernde iPad Hüllen, Clutches und stylische Kilim-Boots, alles handgefertigte Einzelstücke inspiriert von uralter Handwerkskunst, sind Teil der ersten Kollektion und verbinden traditionelles Kunsthandwerk mit jungem, internationalem Design. Wer hat je gesagt, dass Social Business nicht schön aussehen darf?

Andrea schaut auf ein paar Kisten, die im Laden stehen und sagt:

Ich mag die Einstellung: Better done then perfect. Wir haben den Laden hier aufgemacht als die Farbe an der Wand trocken war. Wen kümmert es, wenn hier noch nicht alles 100 % perfekt eingeräumt ist. Das kommt über die Zeit und entwickelt sich.

Und, wie fühlt sich das an? Sie lacht:

Es wäre jetzt gelogen, wenn ich es als Dauer-Highzustand bezeichnen würde, aber es ist genau das, was ich machen möchte.

FOTOGRAFIE GEGEN DEN GRAUEN STAR

Nebenher launcht Andrea aktuell ein Foto-Charityprojekt mit dem Fotografen Thomas Rusch. Der hat 12 Portraits von Kunsthandwerkern fotografiert, die an grauem Star erkrankt und dabei sind, ihr Augenlicht zu verlieren. Eine Ausstellung ist in Planung, der Erlös der Arbeiten, die als Edition angelegt sind, soll ihnen eine Augen-Operation ermöglichen, die Heilung bringt.

DIE ZUKUNFT VON ABURY IST INTERNATIONAL(ER) 

Ich sehe ABURY als internationale Marke, die auch nach London, Paris und in die USA wachsen darf. Wir loten im Moment unsere Internationalisierung aus und nach einem Investor der die Idee hinter Social Business versteht. Ich bin mir sicher, die Zeit ist reif für diesen Spirit.

Und wie steht es nach zwei Jahren um den Profit? Macht ABURY schon Gewinn?

Noch nicht, aber wir sind kurz davor. Die Produktion ist teuer und es ist nicht einfach mit unseren Produkten in den herkömmlichen Handel zu kommen. Wir suchen nach Shop Partnern, die nicht nur eine hohe Marge wollen, sondern auch die Social Business Idee dahinter verstehen und das Verkaufsmodell entsprechend anpassen. Oder nach Unternehmenspartnern, die für ihr CSR Programm aussergewöhnliche Ideen suchen

Ideas worth spreading ist der Claim der TED Plattform –  A place of Inspiration jener des AnaYela. Beide zusammen könnten ABURY und seine Gründerin nicht besser beschreiben.

Wer mehr über ABURY, die Stiftung und Mission wissen mag, begebe sich bitte auf die ABURY Webseite.
Für alle Berliner / Berlinbesucher: der ABURY Shop liegt auf der Kastanienallee 42, Berlin