Filmstill aus Continuity (2012): Digital film, color, sound, 40 min. Commissioned by dOCUMENTA (13) & Thyssen-Bornemisza Art Contemporary, Vienna. Courtesy the artist & Arratia Beer, Berlin
Galerie Arratia Beer zeigt Omer Fast
Ein Parkplatz neben einer Bahnhaltestelle auf dem Land in Deutschland. Ein Ehepaar mittleren Alters holt sichtlich aufgeregt einen jungen Bundeswehrsoldaten ab, der soeben aus Afghanistan zurückgekehrt ist. Zunächst scheint es sich um die glückliche Wiedervereinigung des Ehepaares mit ihrem Sohn zu handeln. Im Laufe des 40-minütigen Filmes „Continuity“ (2012) des Künstlers Omer Fast entstehen jedoch mehr und mehr skurrile, verwirrende Situationen und Dialoge, die das Familienglück der drei in Frage stellen.
„Continuity“, Fasts jüngste Arbeit wurde erstmalig auf der dOCUMENTA (13) in Kassel gezeigt und ist nun zusammen mit der Arbeit „5000 Feet is the Best“ (2011) ab Freitag in der Galerie Arratia Beer zu sehen. Letzterer Film basiert auf einer aufgenommenen Unterhaltung des Künstlers mit dem Piloten einer US Predator Drone. Neben den Schilderungen über die technischen Aspekte und den Arbeitsalltag seines Berufes erwähnt der Pilot jedoch auch die psychischen Probleme mit denen dieser nach Einsätzen zu kämpfen hatte.
Omer Fast kreiert in seinen Filmen aus Tönen und Bilder eine Narration, bei der die Grenzen zwischen eigener und medialer Erzählung, sowie aktueller und historischer Ereignisse in Frage gestellt werden. So versteht Fast den Prozess der Geschichtsschreibung vielmehr als vieldeutige Verbindung aus Erinnerung und Fiktion, Fakt und Imagination und umspielt mit seinen Filmen stets fließenden Übergänge von Dokumentation und Fiktion.
Filmstill aus Continuity (2012): Digital film, color, sound, 40 min. Courtesy the artist & Arratia Beer, Berlin 
Filmstill aus „5000 Feet is the Best“ (2011): Digital video, color, sound, english spoken, 30 min. Courtesy the artist and Arratia Beer, Berlin
Omer Fast: Biographie
Omer Fast, 1972 in Jerusalem geboren, lebt und arbeitet in Berlin. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Gruppenausstellungen und Soloausstellungen gezeigt, wie dem Kölnischen Kunstverein, im Whitney Museum New York, MUMOK- Museum Moderner Kunst in Wien und im Kunstverein Hannover. Fast nahm außerdem an der Biennale di Venezia (2011) und der Whitney Biennale (2008, 2002) teil. Des Weiteren erhielt Omer Fast 2009 den Preis der Nationalgalerie für junge Kunst in Berlin.
Ausstellung bei Arratia Beer
Die Ausstellung läuft bis zum 9. Februar 2013 bei ARRATIA BEER
Mehringdamm 55 // 10961 Berlin
www.arratiabeer.com
Text: Luisa Weyrich
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